Ausklang

Heute wollen wir uns eine Ausstellung ansehen, die sich gegenüber von unserem Hotel befindet. Prinzipiell eine gute Idee – aber nicht heute am Samstag. Menschenmassen drängen sich vor dem Eingang und es scheinen immer mehr zu werden. Nein, danke!

Wir kehren auf unser Zimmer zurück und vertreiben uns die Zeit mit Lesen.

Dann wird es Zeit, Mittag essen zu gehen und wir brechen gut gelaunt und von Vorfreude erfüllt zu dem Lokal von gestern auf. Wir betreten das Haus und steigen hinunter in den Hinterhof, wo sich der Gastgarten befindet. Weil es geregnet hat, sind die Tische abgeräumt und die Sessel angelehnt.

Da hier aber zwei junge Männer sitzen, stellen wir 2 Sessel auf und nehmen Platz in freudiger Erwartung. Aber die liebe winzige Kellnerin von gestern taucht nicht auf. Da geht Peter ins Lokal, um sich bemerkbar zu machen. Aber das nette Fräulein kommt nicht – stattdessen erscheint eine ältere grantige Frau, stemmt die Arme in die Hüften und überschüttet uns mit einem Schwall tschechischer Worte. Wir verstehen nichts, was wir auch auf Englisch kundtun. Mit energischen Gesten werden wir angewiesen, ins Lokal hineinzugehen. So wurden wir aus dem Paradies vertrieben.

Wir sitzen in einer Gaststube, wo dann auch die Kellnerin erscheint und uns die schon bekannte für uns verständliche Speisekarte überreicht. Heute bestellen wir Huhn, was auch ganz vorzüglich schmeckt. Aber die tschechische Bissgurrn hat die gute Stimmung gestört. Wir trinken zwar noch ein zweites Bier im Garten, aber das paradiesische Gefühl stellt sich nicht mehr ein. So müssen sich Adam und Eva gefühlt haben, als sie aus dem Paradies vertrieben wurden.

Am Abend regnet es und wir können nicht im Freien sitzen. In der Bar sind viele Menschen und reden laut durcheinander. Wir stellen fest, dass wir nun langsam genug haben von dem unverständlichen Gequatsche und uns schon auf Wien freuen.

Gut, dass wir morgen heimfahren.


   
© Katharina & Peter