Florenz

Heute wollten wir mit dem Zug nach Florenz fahren, um dem Verkehrsgewühl zu entgehen. Prinzipiell war das eine gute Idee. Unsere Hausfrau hatte uns einen passenden Zug genannt und auch den Weg nach San Piero a Sieve beschrieben. Dort fanden wir auch bald den Bahnhof, wollten uns beim Fahrkartenautomat die Tickets besorgen und erfuhren, dass der Automat nicht funktioniert. Auch kein Problem - kaufen wir die Tickets eben im Zug. Doch leider kam kein Zug! Es wurde nämlich an diesem Vormittag gestreikt. Na toll - also doch ins Auto und rasch auf die Autobahn, denn wir hatten vorsorglich für heute 12 Uhr für die Uffizien Tickets reserviert und auch mit Kreditkarte bezahlt. Es war mittlerweile 10:10 Uhr - das sollten wir also mühelos schaffen. So war das leider aber dann doch nicht ganz, denn nach ca. 10 km auf der Autostrada gab es nur mehr "Stop-and-go-Verkehr". Schließlich wurden alle Fahrzeuge auf eine Spur umgeleitet und nun sahen wir auch den Grund für den Riesenstau. Ein LKW dürfte die mittlere Leitplanke durchbrochen haben, und nun war man mit umfangreichen Aufräumungsarbeiten beschäftigt. Von nun an ging es zügig weiter und ein Blick auf die Uhr sagte uns, dass wir es noch rechtzeitig zu unserem Reservierungstermin schaffen konnten. Wir fuhren in Firenze-Certosa von der Autobahn ab und nach kurzer Zeit standen wir wieder im Stau. Nun wurde es aber eng! Schließlich erreichten wir die Piazzale Michelangelo und parkten unser Auto, das inzwischen den Namen "Peppino" erhalten hatte. Es war 11:35 Uhr! Im Eilschritt ging es nun den Berg hinunter, über den Arno und zu den Uffizien. Dort stand eine riesige Menschenschlange (min. 2 Stunden Wartezeit!) und wir suchten hektisch den Eingang für kluge Menschen mit reservierten Tickets. 5 Minuten vor 12 Uhr standen wir nun schwitzend und schnaufend vor einem netten Mann, der unsere Reservierungsbestätigung überprüfte und uns die Tickets aushändigte. Wir waren in den Uffizien! Langsam und ein bisschen ehrfürchtig wanderten wir nun durch die Räume. Wir bestaunten Botticellis "Geburt der Venus" und all die anderen berühmten Kunstwerke.

Florenz, Uffizien Florenz, Uffizien

Nach so viel Kultur waren wir durstig geworden und fanden auf dem Weg zur Piazza San Lorenzo auch ein relativ günstiges Lokal (€ 3,50 für ein Bier).

In der Basilika San Lorenzo wollten wir uns die Biblioteca Laurenziana, die Capella Medicee, die Capella dei Principi und die neue Sakristei (lt. unserem Reiseführer absolut sehenswert) ansehen. Wir betraten die Basilika (€ 2,50 Eintritt), wanderten innen herum und suchten die versprochenen Sehenswürdigkeiten und fanden - nichts. Eine freundliche Dame klärte uns darüber auf, dass das Gesuchte hinter der Kirche zu finden sei. Und so war es auch. Ein eigener Eingang, viele Touristen und € 6,- Eintrittsgebühr! Verärgert verzichteten wir und strebten unser nächstes Ziel an - den Palazzo Pitti mit den Gardini Boboli. Da wir uns in der Nähe des Hauptbahnhofes befanden, suchten wir nach einem Bus, der uns dort hin bringen sollte. Da zahlreiche Busse herumstanden mit den unterschiedlichsten Fahrtzielen fragten wir einen der Buschauffeure. Dieser sprang hilfsbereit aus seinem Fahrzeug und erklärte uns auf Englisch und sogar ein bisschen Deutsch, dass wir den Bus D nehmen sollten und die Tickets dafür in der Bar schräg gegenüber erhalten würden. Das klang für uns ein wenig seltsam, hatte aber seine Richtigkeit. Unser Bus war ein sehr kleiner und das war auch wirklich notwendig, denn die Fahrt ging durch viele unglaublich enge Gassen. Die Gardini Boboli sind wunderschön angelegt, enttäuschten aber trotzdem ein wenig, denn es gab überhaupt keinen Blumenschmuck. Trotz bereits schmerzender Füße stiegen wir den Hügel hinauf und vorbei am Neptun-Brunnen kamen wir zu einer wirklich schönen Aussicht über Florenz.

Florenz, Gardini Boboli Florenz, Gardini Boboli Florenz, Gardini Boboli

Auf dem Rückweg, schon nahe beim Ausgang bewunderten wir dann eine wunderschöne Grotte und wollten zum Schluss noch dem Bacco auf den Bauch greifen (was angeblich Glück bringen soll) - doch da war kein Bacco. Der wird nämlich gerade restauriert. Langsam begannen wir uns zu fragen, warum die Italiener so viele ihrer Sehenswürdigkeiten gerade zur Hauptsaison restaurieren.

Florenz, Gardini Boboli Florenz, Gardini Boboli

Müde machten wir uns auf den Rückweg zum Auto, fuhren zur Autobahn und kamen zum Abschluss noch einmal in einen Stau. Für eine Weile haben wir nun von der Autobahn genug und werden für kürzere Strecken die Bundes- und Landstraßen benutzen.


Routenplan

   
© Katharina & Peter