Tivoli, Villa d'Este
Das Wetter ist schön und die Sonne scheint. Also beschließen wir nach Tivoli zu fahren, um die Villa d'Este zu besuchen, die zum Weltkulturerbe gehört. Da heute aber Karfreitag ist, sind wir nicht sicher, ob sie geöffnet ist. Wir gehen zum Bahnhof und fragen in einer "Informazione". Der Mann dort ist sehr freundlich und will uns gleich eine Tour zur Villa d'Este am Nachmittag verkaufen. Wir bedanken uns höflich und gehen zur Metro. Wir nehmen die Linie B und fahren bis Ponte Mammolo. Dort stehen schon die Busse der "Cotral", die uns lt. Reiseführer nach Tivoli bringen sollen. Am Busbahnhof gibt es zwei Ticketautomaten mit Touchscreen, die auch Deutsch sprechen, aber wir wissen nicht, welchen Tarif wir auswählen sollen. Ein bisschen ratlos stehen wir herum, bis uns die Idee kommt, bei den Touristen nachzufragen. Wir erfahren: Villa d'Este = Tarif 3 = 1,60 €. Das geben wir im Automaten ein, bekommen aber keine Tickets und ein Passant meint "caputto". Der defekte Automat ist aber immerhin so freundlich, uns unser Geld zurückzugeben - allerdings in kleinen Münzen. Mit diesen füttern wir den zweiten Ticketautomaten und siehe da - es werden 2 Tickets ausgedruckt. Wir nehmen sie und springen in einen schon ziemlich vollen Bus, der gerade abfährt. Das war keine so gute Idee, denn wir müssen stehen und das sehr lange, denn die Entfernung nach Tivoli sind ca. 30 km. Dazu quält sich der Busfahrer durch den Stoßverkehr, bremst scharf und fährt wieder an, sodass wir ordentlich durchgerüttelt werden. Viel später nach vielen anstrengenden Kilometern findet Katharina einen Sitzplatz, nimmt Platz und hat Mitleid mit Peter, der bis zum bitteren Ende stehen muss.
So kommen wir schon recht geschlaucht am Zielpunkt an, fragen dann nach der Villa d'Este und finden auch rasch hin. Wir zahlen € 6,50 Eintritt und betreten das Gebäude. Zuerst spazieren wir durch viele wunderschön dekorierte Räume, wo wir zahlreiche Fotos machen und feststellen, dass der Kardinal Este nicht nur von sakralen Motiven fasziniert war. Vollbusige Frauen und erotische Szenen dürften ihm wohl auch gefallen haben.
Dann betreten wir den berühmten Garten und fotografieren zahlreiche Brunnen bis wir zur berühmten Wasserorgel kommen. Was für ein Schauspiel!
Immer wieder gibt es ein neues Motiv zu entdecken. Dabei wandern wir bergauf und bergab und sind schließlich ziemlich müde und auch hungrig, als wir die Villa verlassen.
In einem kleinen Lokal bekommen wir ein köstliches offenes Bier zu einem sensationellen Preis: 0,5 l zu € 3,50! Hier essen wir auch noch eine große gut belegte Pizzaschnitte. In einem "Tabacchi" kaufen wir Tickets für die Rückfahrt nach Rom und gehen zur Haltestelle. Der erste Bus, der kommt, ist recht voll und wir wollen auf den nächsten warten. Das war eine weise Entscheidung, denn im nächsten können wir bequem sitzen. Trotzdem dauert die Fahrt wieder recht lange, weil der Verkehr so dicht ist.
Es ist fast 19 Uhr, als wir nach Hause kommen. Das Wetter hat gehalten und unsere Rotweinflasche wartet auf uns - aber wir sind einfach zu müde und wollen auch keine Menschenmassen mehr erleben. So wurde also nichts aus unserem Rendezvous mit dem Trevi Brunnen bei Nacht. Aber vielleicht kommen wir ja wieder - wer weiß?