London, Madame Tussauds, Regents Park
Wir haben schlecht geschlafen, weil es im Zimmer heiß und stickig war. Nach dem Frühstück machen wir uns auf, um zu Madam Tussauds zu fahren. Die Tickets haben wir schon von Wien aus über Internet bestellt. Als wir gerade das Hotel verlassen wollen, werden wir von 2 Männern, die wir schon von der gestrigen Hotelsuche kennen, aufgefordert, unser Gepäck zu nehmen und ihnen zu folgen, denn nun wäre in ihrem Hotel ein Zimmer für uns frei. Da wir nichts davon wussten, dass unsere Unterbringung nur für eine Nacht galt und wir uns inzwischen auch, so gut es ging, häuslich eingerichtet haben, lehnen wir dieses Ansinnen ab. Außerdem gilt unser Ticket für 12 Uhr und wir wollen rechtzeitig da sein. Es gibt ein endloses Palaver, einmal können wir bleiben, dann wieder nicht. Das Englisch "der Hotelmenschen" ist kaum zu verstehen und umgekehrt wollen sie uns nicht verstehen. Schließlich behauptet noch einer, dass unsere Kreditkarte nicht "valid" war (was vollkommen ausgeschlossen ist) und dadurch die Probleme entstanden sind. Eine solche Situation könnten wir uns gut im Orient vorstellen, aber in Good Old Britain?
Schließlich resignieren wir und werfen schnell unsere verstreuten Sachen in die Koffer und folgen dem jungen Mann von gestern ins Parkhotel (auch eine kleine Absteige). Zumindest schleppt er unseren schwersten Koffer ins oberste Stockwerk. Hier können wir angeblich die restliche Zeit bleiben.
Wir lassen alles liegen und stehen und eilen zur U-Bahnstation Viktoria Station. Inzwischen wird die Zeit schon knapp und vor den Ticketschaltern stehen Menschenschlangen. Dann entdecken wir einen Automaten, wo wir je ein Tagesticket kaufen, und unsere Kreditkarten auch problemlos funktionieren. Knapp vor unserer Zielstation - Baker Street - fährt auf einmal die U-Bahn nicht gleich weiter und jetzt sind wir wirklich am Stresslimit. Aber es geht dann doch weiter und wir sind vor 12 Uhr beim Haupteingang, wo unsere Vorreservierung per Internet auch anstandslos akzeptiert wird. In den Sälen schieben sich Menschenmassen und es ist ganz witzig, dass man manchmal nicht gleich unterscheiden kann, wer da aus Wachs und wer echt ist.
Da sind sie alle die Berühmtheiten aus Film, Sport, Kultur und Geschichte. Anschließend wandern wir noch durch einen Gruselkeller, wo uns gefährliche Massenmörder und andere Gruselfiguren erschrecken. Mit einer Art Grottenbahn in der Form altenglischer Taxis fahren wir durch die Geschichte Londons. Die Figuren hier sind täuschend lebensecht und bewegen sich noch dazu. Diese Show ist perfekt gemacht.
Nach einer Stärkung mit einer "deutschen Bratwurst" (gar nicht schlecht) besuchen wir noch Sherlock Holmes.
Der wüsste sicher die Lösung für unsere Hotelprobleme, aber sein Honorar würde unsere finanziellen Möglichkeiten übersteigen. Weil ganz in der Nähe der Regent's Park ist, wandern wir dorthin und freuen uns über Queen Marys Garden, wo prachtvolle Rosen blühen.
Nach einer Weile fängt es an zu regnen, sodass wir beschließen, in unser Hotel zurückzukehren. Fast sind wir überrascht, dass unser Gepäck noch da ist und keiner will, dass wir noch einmal umziehen. Wir freuen uns über die vielen gelungenen Fotos und wollen den Ärger des heutigen Tages ganz schnell vergessen.