Rügen, Eldena, Wieck
Am Morgen ist es noch nebelig, aber gegen 10 Uhr kommt auf einmal die Sonne. Wir freuen uns, denn heute wollen wir uns auf Rügen genauer umsehen und vor allem auch die berühmten Kreidefelsen fotografieren.
Wenn du, lieber Leser dieses Reiseberichtes, vorhast, auf die Insel Rügen zu fahren, um die Kreidefelsen anzuschauen, dann hast du unverschämtes Glück. Denn hier erfährst du die beste und bequemste Methode: Zum Hafen fahren und die Rundfahrt "Kreidefelsen und Königstuhl" buchen. Dann kannst du an den Kreidefelsen vorbeifahren und diese Küste vom Boot aus wunderbar fotografieren.
So ersparst du dir den absoluten Schwachsinn, den wir uns antun. Wir fahren nämlich mit dem Auto brav den Wegweisern "Kreidefelsen" nach und parken dann auf dem Parkplatz Nr. 5 – "alte Kiesgrube". Dann suchen wir einen Hinweis auf den richtigen Weg. Der ist aber gut im Wald versteckt und nicht gleich zu finden. Schließlich aber wandern wir los, denn zu den Kreidefelsen kann man sicher nur zu Fuß gehen. Unser Weg führt zuerst endlos quer durch einen Wald
und dann steile Holzstufen hinunter. Wir gehen unverdrossen weiter obwohl uns bewusst ist, dass wir alles, was wir hinuntersteigen, auch wieder hinauf gehen müssen. Hier im Wald kommt es feucht von oben und wir fürchten schon, dass es wieder zu regnen begonnen hat. Aber es ist nur die Feuchtigkeit von den Bäumen, die herunterkommt und Katharinas Pudellockenkopf neu onduliert. Da es sinnlos ist, dagegen anzukämpfen, tritt Katharina nun die Flucht nach vorne an und deklariert das, was sie auf dem Kopf trägt, als neue Trendfrisur.
Von den Kreidefelsen ist aber noch immer nichts zu sehen. Endlich schimmert zwischen den Bäumen ein weißer Felsen hindurch
und uns wird mit Schrecken klar, dass wir so keine Aussicht auf die Kreidefelsen erhalten werden, sondern dass wir mehr oder weniger auf ihnen herumhatschen. Nun fällt uns auch der Tipp von gestern Abend wieder ein – die Bootsrundfahrt – und wir fragen uns, warum wir nur so dumm waren, dem guten Rat nicht zu folgen. Übereinstimmend bezeichnen wir uns selbst als Vollidioten und kehren um. Endlos und steil bergauf geht es nun zurück und uns ist vollkommen klar, dass wir 2 Stunden mit sinnlosem Herumrennen vergeudet haben. Das, lieber Leser dieses Reiseberichtes, kannst du dir alles ersparen.
Endlich sind wir dann wieder beim Auto und fahren eilig zum Hafen, um die empfohlene Rundfahrt zu buchen. Die nächste Rundfahrt geht erst um 14 Uhr. Wir haben also noch etwas Zeit, die wir nutzen, um etwas zu essen und zu trinken.
Dann fahren wir los und sind begeistert. Das Licht wäre zwar vor 2 Stunden noch besser gewesen, doch auch jetzt sind die Kreidefelsen wunderschön und wir machen viele Fotos.
Für den geneigten Leser noch eine Empfehlung: Die Rundfahrt um 10 oder 12 Uhr buchen, denn da werden die Kreidefelsen noch von der Sonne beleuchtet.
Anschließend verlassen wir die Insel und fahren nach Greifswald. Hier suchen wir die Ruine des Klosters in Eldena. Wunderschön liegt das riesige Gebäude in der Abendsonne und bietet viele schöne Fotomotive.
Nun suchen wir das Fischerdorf Wieck, das uns auch der freundliche Mann von der „Pension zur alten Bank“ empfohlen hat. Hier gibt es noch eine alte Klappbrücke, wie sie auch von Gogh gemalt wurde.
Der Ort hat viel Atmosphäre und gefällt uns so gut, dass wir hier auch übernachten wollen. Im Gasthaus zur Brücke bekommen wir ein Zimmer zu € 87,- mit Frühstück (zur-bruecke.de).
Am Abend wandern wir noch ein wenig herum und versuchen, die Abendstimmung in Fotos einzufangen.
Die perfekte Harmonie wird nur durch einige angriffslustige Gelsen getrübt. Einige werden auch von Peter erschlagen, doch diese Schlacht können wir nicht gewinnen, weshalb es sinnlos ist, im Freien sitzen zu wollen.
Wir geben acht, dass keine Gelsen zu uns ins Zimmer kommen können und verbringen eine ruhige Nacht.